Puerto de Motril

Kein schöner Ort. Sehr weitläufiger grauer Strand mit Palmen. Aber nette Kontakte und ein Campingplatz nach unserem Geschmack.

Schön ist es hier auf den ersten Blick echt nicht. Ich dachte an etwas Vergleichbares wie Puerto de Mazarron. Aber Puerto de Motril hat zum einen keinen Yacht-, sondern nur einen Fährhafen. Von hier starten die Fährschiffe nach Marokko und zur spanischen Enklave Mellila. Jetzt im Winter aber nur 1 Fähre täglich.

 

Ansonsten ist der Ort eher durch Arbeiteratmosphäre geprägt.

Er hat erst mal nichts liebliches oder anheimelndes oder idyllisches.

Dazu trägt sicher auch der breite graue Strand bei. Teils grobkörnig, teils Kieselstrand.

Es wird versucht, mit kleinen Grünflächen und Palmeninseln etwas Atmosphäre zu schaffen. Das Grün ist gepflegt und die Palmen verfehlen ihre Wirkung nicht. Trotzdem finde ich die graue Ödnis des Strandes eher trostlos.

Die Aussicht auf die schneebedeckten Berge der Sierra Nevada ist dagegen toll.

Gegen den Boulevard ist auch nichts zu sagen. Weitläufig, breit, Palmen, autofrei,  Rad- und Fußgängerverkehr sicher getrennt. Sogar eine Reihe von Sportgeräten gibt es, an denen ich mich versuche.

Es gibt auch nette Strandcafés, die sogar geöffnet sind.

Aber man muß sich schon ein bißchen vom Ortskern entfernen, um nicht am Strand ständig auf den gewerblichen Hafen zu blicken.

Dann findet man aber echt schöne Ecken.

Weiter südlich, wo die Wellen wilder sind, treffen sich die Wassersportler.

Und auf den zweiten Blick sieht man dann z.B. tolle Graffiti.

Oder findet ein kleines Naturidyll.

Was allein an diesem kleinen Teich alles blüht:

Man muß sich eben auf die Orte einlassen. Ich lerne Geduld, mich einzuspüren, genau hinzusehen und auf den zweiten Blick zu vertrauen.

Auch der Campingplatz ist auf den ersten Blick enttäuschend und nicht besonders schön. Viele Parzellen von Dauercampern wirken verrammelt und verwahrlost. Aber die Lage ist gut direkt am Strand. Es ist sauber und ruhig.

Und es sind einfach nette Reisende aktuell dort. Wie so oft, machen die Menschen den Unterschied. Und deren Tiere. Ich habe supernette Kontakte: die Belgier von gegenüber, das deutsch-holländische Ehepaar mit den zwei Hunden nebenan, ein ganz entzückende älteres englisches Paar mit ihrer alten Schäferhündin, eine fröhliche Schweizerin mit Mops und Judith und Knut, mit 3 fantastischen Hunden, die eine Hundeschule betreiben. Es entsteht eine herrlich harmonische Community. Gemeinsame Gassirunden und gemeinsames abendliches Beisammensitzen. Zusammen macht der Besuch der Strandcafés auch viel mehr Spaß. Mit der ganzen Hundemeute sitzen wir natürlich draußen. Hunde sind in Spanien drinnen sowieso meistens nicht erlaubt.

Die Tiere fühlen sich sehr wohl hier.

Vor allem Missy sagt der Platz und die Atmosphäre sehr zu.

Sie ist ganz offen auch tagsüber unterwegs oder sonnt sich im Gras.

Manchmal trifft sie sich nachmittags mit den anderen Campingplatzkatzen zu einem Sit-in und geheimnisvollen geräusch- und bewegungslosem Katzenmeeting.

Finley zieht es dagegen eher zu den menschlichen Nachbarn. Mal gucken, ob vielleicht jemand grillt.

Die netten Kontakte, die Zufriedenheit der Tiere und das gute Wetter sind für mich Gründe, einige Tage länger zu bleiben als geplant.

 

 

 

 

 

 

 

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