Resüme: Monat 7 des Sabatjahres

Die Reise wieder aufnehmen.

Ein Monat, der klar geteilt ist. Zuhause und auf Reisen. Obwohl ich ja in Balthasar inzwischen genauso zuhause und heimisch bin.

Hatte ich im Dezember noch mit der Rückkehr nachhause gefremdelt, so schien Mitte Januar das Unterwegssein wieder unwirklich.

Das ist schon interessant, wie man sich gewöhnt, einfügt und die Ferne tatsächlich wieder fern erscheint. Das wird am Ende meines Sabatjahres sicher noch eine interessante Erfahrung.

Ich hab die Zeit zuhause im Januar sehr genossen. Viel mit Freunden zusammen. Wiedersehen, Feiern, Ausflüge, Abschiede. Auch viel zu organisieren und wieder vorzubereiten. Lange to-do-Listen. Wieviel Aufwand das ist, wieder alles für eine mehrmonatige Reise zu regeln, zu packen etc.

Und dann geht es los und die ersten Tage ist alles vertraut und doch auch schon wieder etwas ungewohnt.

Bis sich dann der Reiserhythmus und das Fließen einstellt. Das ist mit das Schönste für mich am Reisen, dieses Gefühl im Fluß zu sein. Offen und zuversichtlich. Da ist so ein tiefes Grundgefühl von Einssein mit dem Leben und Stimmigkeit.

Das ist jetzt anders als zum Beginn des ersten Teils der Reise. Da war Aufregung, Vorfreude, Enthusiasmus, viel Abenteuerlust. Das ist jetzt weniger intensiv. Dafür mehr Gelassenheit und Gleichmut.

Unerwarteterweise habe ich meine Liebe zu Frankreich entdeckt. Eigentlich wollte ich nur schnell durchfahren und wähnte mich Anfang Februar längst in Spanien. Aber Frankreich ist schon cool. Tolle Landschaft. Tolle Dörfer. Und sehr freundliche Menschen. Das Vorurteil von den verschlossenen Franzosen kann ich gar nicht bestätigen. Und auch mit einem anderen Vorurteil muß ich mal aufräumen. Nämlich, daß die Franzosen keine Fremdsprachen beherrschen. Natürlich sprechen wir meist Französisch. Mir macht es ja viel Freude, das alte lückenhafte Schulfranzösisch rauszukramen. Aber wenn es nicht weitergeht, dann komme ich auch mit Englisch hier gut zurecht. Ich habe sehr viele sehr gut Englisch sprechende Franzosen getroffen. Also, da muß ich echt Abbitte leisten. Ich war da auch voller überheblicher Vorurteile.

Ich habe in diesem Monat auch viel Hilfe und Unterstützung erfahren. Sowohl zuhause als auch unterwegs. Und ich lerne, das anzunehmen. Ich glaube, daß ich offener geworden bin und meiner selbst sicherer. Das läßt viel mehr Begegnung und Austausch zu, als es mir früher möglich war.

Ich bin dankbar, daß wir 3 gesund sind. Daß die Tiere auch ihren Reiserhythmus wieder aufgenommen haben und zufrieden und ausgeglichen zu sein scheinen. Wir sind in schöner Landschaft und meist warmem, milden Klima. Wir haben viel Anregung und Abwechslung und doch auch sehr viel Ruhe und Zeit.

Wie stand auf dem rostigen Wohnmobil in Buoux geschrieben:

„tu ne peux pas voyage sur un chemin sans etre toi-meme le chemin“

„cette journee est un merveilleux cadeau que la vie me fait“.

Merci beaucoup.

Ca peut continuer comme ca.

 

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