Ein Hochhausort ohne echtes Zentrum.
Eigentlich bin ich ja auf dem Weg nach Portugal… Müßte also nach Südwesten. Aber ich fahre erstmal in die andere Richtung. Ich hab ja Zeit. Und ich wollte immer mal an die Cote d’Azur.
In Mandelieu bin ich nur gelandet, weil hier ein Campingplatz geöffnet ist. Auch in Südfrankreich hat nur eine Handvoll Campingplätze im Winter auf.
Dieser hier ist echt schlecht. Die Sanitäreinrichtungen sind fürchterlich. In der ganzen Zeit, die ich da bin, wird kaum geputzt und das Klopapier muß man selbst mitbringen. Ein spontaner Toilettengang ist damit ausgeschlossen. Immer muß ich zunächst ins Wohnmobil Klopapier holen. Ich finde, das geht gar nicht!
Aber es ist nunmal der einzige geöffnete Platz weit und breit. Und zum Glück sind nur wenige Camper da, so daß sich die Verschmutzung in Grenzen hält.
Naja und die Aussicht von unserem Stellplatz ist schön. Mit Blick auf die kleine Anlegestelle.
Missy gefällt es. Sie genießt es hier sehr. Naja, ihre Sanitäreinrichtung ist ja auch ok. Ihr Katzenklo wird regelmäßig von mir gesäubert.
Mandelieu hat nicht viel zu bieten außer der Nähe zu Cannes, einem ruhigen Strand und einem netten Spaziergang am Fluß.
Ansonsten überwiegend Wohnblocks. Abgesperrt, gesichert, videoüberwacht. Mit Palmen und Booten davor. Das macht es etwas hübscher, aber es bleiben eben Wohnblocks.
Einen städtischen Mittelpunkt mit Marktplatz, Kirche, Rathaus, Post finde ich nicht. Nur eine zweispurige Durchgangsstraße mit Fastfood, Kaufhaus etc.
Dafür sind die Unterführungen, Kreisverkehr und Gendarmerie sehr französisch beleuchtet. Hat auch was…
Wenigstens der Weg am Fluß entlang zum Strand ist wirklich sehr idyllisch und schön angelegt. Da macht der Gassigang Spaß.
Auch hier erste Frühlingsboten.
Zarte sich öffnende Knospen und Früchte, die ich nicht zuordnen kann. Jetzt bräuchte ich Carola vom Campingplatz Vrsar, die würde sofort ihren Laptop anschmeißen und hätte in Nullkommanix sämtliche Baum- und Fruchtarten bestimmt. Oder würde sie sowieso schon kennen.
Bird on a wire… Und ein winziges Schneckenhäuschen. Beides für mich von hoher persönlicher Symbolkraft.
Die Boote werden hier übrigens gestapelt.
Kurz vorm Strand liegt der Golfplatz. Offenbar an beiden Ufern des Flusses. Um dieses Hindernis zu überwinden gibt es exklusiv für die Golfer eine kleine Fähre.
Da es den ersten Tag viel regnet, sind wir erst abends am Strand.
Endlich wieder Meeresrauschen. Das ist schon toll. Abends sind wir hier ganz allein.
Und dann scheint endlich die Sonne. Und es ist warm. Zwar nur ein Tag, aber den genießen wir volle Kanne. Hallo Strand, wir kommen!
Ein Strandcafe hat schon auf. Ist das eine Freude, mit den Füßen im Sand, der Sonne auf der Haut und dem Blick aufs Meer, den Kaffee zu genießen.
Auch die Vögelchen freuen sich, daß die Gastronomiesaison wieder beginnt.
So darf es für mich gerne ne Weile weitergehen.