Ruhe, Weite und Gemeinschaft

Singen, Trommeln, Lagerfeuer. Kinderfreuden, lange Spaziergänge, Sonnenaufgang und Gedanken fließen lassen.

Eigentlich gibt’s ja keinen Grund für einen längeren Aufenthalt in Torrenostra. Außer, daß das Unspektakuläre und Langweilige dieser paar Häuser mit Strand einen ungeheuren inneren Raum ermöglicht.

Wir unternehmen lange Spaziergänge im Naturschutzgebiet.

Nur Meeresrauschen, Wind und Vogelgezwitscher.

Zum Glück noch keine Mücken jetzt. Die werden in dem sumpfigen Gebiet im Sommer bestimmt in Mengen auftreten.

Es gibt unterwegs immer wieder Hochstände zum Vogelbeobachten.

Weil Finley nicht gut über den Kiesstrand läuft, gehen wir auch schon mal einen fast zweistündigen Umweg durchs sumpfige Hinterland zurück.

Vorbei an eingefallen Gehöften und alten Olivenbäumen.

Wir haben einen tollen Stellplatz zwischen Boulevard und Naturschutzgebiet auf einem Parkplatz, wo sich bereits eine kleine nette Community zusammengefunden hat. Ein italienisches Pärchen mit Hunden, eine Studentin mit Hunden, ein Franzose, Susi und Chrissy mit den schönen Stimmen und ein Sozialarbeiterpaar in Elternzeit mit ihren 3 Kids. Ein ganz ungewohntes aber sehr schönes Gefühl, mal wieder in Gemeinschaft zu leben.

Alles Langzeitreisende und erfahrene Freisteher. Schon viele, viele Monate unterwegs. Und obwohl jeder wenig Platz im Wohnmobil, Bulli oder gar Pkw hat, sind jede Menge Instrumente im Gepäck. Gitarren, Percussions, Flöten. Da passen meine Trommel und meine Rassel ganz prächtig dazu. Jeden Abend wird Feuer gemacht, gesungen und getrommelt. Leise natürlich. Wunderbar heimelig.

Wir leben entspannt und harmonisch Seite an Seite miteinander. Welche Freiheit und Offenheit im Gegensatz zu den sich verbarrikadierenden Überwinterern in Peniscola.

Nachmittags kommt die kleine Emma zum Mittagspausemachen zu mir. Ich darf Bilderbücher vorlesen und ihren Schlaf bewachen. Sie kuschelt mit Missy und führt stolz Finley an der Leine. Ich genieße das sehr. Kindergeplauder.

Der Platz liegt in den Dünen. Morgens Balthasars Hintertür auf, ein erster Kaffee und Blick aufs Meer. Meeresrauschen. Missy nutzt die Gelegenheit, wenn das Camp noch schläft, für ihre Erkundungstouren.

Da stromert die Katze auch schon mal durch die Dünen an den Strand.

Ich genieße die Sonnenaufgänge am Meer.

Das hat einen ganz eigenen Zauber.

Herrlich das Geräusch des Wassers, wenn es sich nach dem Wellenschlag glucksend durch die Steine wieder zurückbewegt. Der Rhythmus unterstützt wunderbar die Meditation.

Zeit ist genug da. Es gibt ja nichts zu besichtigen oder zu unternehmen in Torrenostra. Es tut so gut, diesen Zeitreichtum zu spüren.

Blumen betrachten.

Was alles auf dem Dünenstrandboden zwischen den Steinen wachsen kann.

Würde ich woanders, an Orten mit mehr äußerer Anregung und Abwechslung, die wunderbaren Bilder sehen, die das Meer mit dem zurückfließendem Wasser in den Sand malt?

Die Natur ist eine große Künstlerin.

Es sind wohltuende, erfüllteTage, die wir in Torrenostra verbringen. Ein Hoch auf die Langeweile und die friedliche vertrauensvolle Gemeinschaft des Camps.

Die anderen sind auf der Heimreise und fahren weiter in den Norden, aber nicht ohne mich mit einer Reihe guter Stellplatztipps für meine weitere Reise gen Süden zu versorgen. Vielen Dank.

Ciao, war sehr schön mit Euch.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert