Die Cite von Carcassonne: Mittelalterliche Festungsstadt, Weltkulturerbe, Filmkulisse, Spielnamensgeberin.
Das wird meine letzte Station in Frankreich sein bevor es nach Spanien weitergeht. Noch mal ein Abstecher, ein weiterer Umweg, aber es wäre zu schade, nicht nach Carcassonne zu fahren. Es sind nur 75 km von Gruissan.
Aber übernachten mag ich dort nicht. Zuviele Infos über Aufbrüche in der letzten Zeit dort. Ich vertraue darauf, daß ich einen ruhigen, sicheren Schlafplatz wenige Kilometer vor Carcassonne finden werde.
Genauso finde ich es vor. Trebes ein kleines Städtchen an der Aude. Direkt an der Brücke ist ein Parkplatz. Blick auf den Fluß, von Wohnbebauung umgeben. So mag ich es. Missy gefällt es auch.
Die Altstadt von Trebes liegt zwischen der Aude und dem Canal du Midi. Sehr schöner Spazierweg am Kanal für Finley und mich.
Man hat einen guten Blick auf die Pyrenäen. Da geht’s durch bzw. drüber nach Spanien.
Ich werde mit Wehmut Abschied nehmen von Frankreich. Trebes zeigt mir noch mal seine typisch französische liebenswerte Seite.
Carcassonne ist echt beeindruckend. Absolut zu Recht Weltkulturerbe. Eine perfekt erhaltene und restaurierte Festungsstadt. Oberhalb der Altstadt thront die Cite.
Wir gehen jedoch zunächst zum Fluß hinunter und zur Pont vieux.
Die Brücke stammt aus dem 14. Jahrhundert.
Hier kann man herrlich spazieren gehen.
Durch die Altstadt schlendern wir gemütlich hoch zur Cite.
Die Festung ist einmalig in Europa.
Sie ist so groß, daß eine ganze – auch aktuell noch bewohnte – Stadt darin Platz hat.
Ein doppelter Mauerring mit vielen Türmen umschließt die Festung.
Carcassonne ist eine der Hauptsehenswürdigkeiten Frankreichs. Dazu noch als Filmkulisse berühmt geworden. U.a. „Robin Hood“ mit Kevin Kostner wurde hier gedreht. Ich lese von 4 Millionen Besuchern jährlich. Carcassonne ist eben auch ein Ort des Massentourismus. Davon zeugen die vielen Souvenir- und Ramschläden. Zumindest am Haupteingangstor herrscht ziemliches Gedränge.
Aber seltsamerweise schieben sich die Menschen nur durch die Hauptstraße und in die Restaurants an einem bestimmten Platz. Es gibt dort überall die gleichen Gerichte auf der Karte: Burger und Cassoulet. Ein Bohneneintopf mit Eisbein, fetter Wurst und noch irgendwas. Allein der Gedanke an dicke weiße Bohnen läßt mich grausen. Aber ein Großteil der Touristen scheint das Gericht zu bestellen. Allerdings auch nicht aufzuessen. Auf den noch nicht abgeräumten Tischen kann ich sehen, daß die Teller halbvoll oder auch fast gar nicht angerührt verlassen werden. Finley wäre zum Abräumen zumindest der Fleischreste bereit gewesen. Oder wenigstens eine von den gutriechenden Dauerwürsten? Nein, leider alle zu stark gewürzt.
In den Nebenstraßen und im hinteren Teil der Cite ist es ruhiger.
Dort finden wir auch einen schönen sonnigen Platz mit gemütlichem Café zum Ausruhen.
Carcassonne ist so groß, daß es im Inneren der Festung noch mal eine eigene Burg gibt, das Chateau Comtal. Besichtigung leider nur ohne Hund. Selbst vom Vorplatz werden wir barsch vertrieben.
Außerdem findet auch noch eine Basilika Platz.
Der Blick von den Festungsmauern ist natürlich toll.
Carcassonne war echt noch mal ein Frankreich-Highlight. Ich gebe zu, mir war der Ort bisher nur im Zusammenhang mit dem gleichnamigen Spiel ein Begriff. Ich bin echt froh, mich dafür entschieden zu haben, den Abstecher hierher zu machen.
Aber jetzt ist es auch genug zunächst mal mit dem Besichtigen. Ich hab keine Lust mehr auf Highlights. Sondern auf Ruhe und Natur.
Ich werde uns einen friedlichen unspektakulären Platz in Nordspanien für die nächsten Tage suchen. Keine Menschenmassen. Keine Stadt. Wanderungen, schamanisches Praktizieren, Kreatives, Meditation. Ein Platz, wo auch viel Raum für die Tiere ist und Missy ständig raus kann, wenn sie mag. Stille, Einfachheit und Naturerlebnis. So lautet meine Idee für die nächste Zeit.