Barragem de Povoa

Schon wieder ein Freistehparadies

Ich hab was gefunden in der Camperapp. Ein Stausee ca. 20 km von Castelo de Vide.

Hmmm, ist zwar jetzt nicht gerade der große Sprung an die Westküste, aber an einem See zu stehen, mitten im Nirgendwo, das klingt schon sehr verlockend. Und es ist so heiß. Finley würde einen Tag am See lieben.

Von der Hauptstraße abbiegend führt der Weg zum See einige Kilometer nur durch blühende Wiesen.

Wie gut, daß ich in Castelo de Vide noch eingekauft habe. Vom See bis zum nächsten Dorf sind es einige Kilometer.

Ich bin vollkommen begeistert vom Barragem de Povoa. Ein traumhaft schöner Platz.

Etwas erhöht gibt es einen offiziellen Wohnmobilstellplatz mit Ver- und Entsorgung und Mülleimer für ca. 10 Wohnmobile. Wenn da alle Plätze belegt sind, wird das Stehen auf der kleinen in den See hineinragenden Halbinsel geduldet. Das ist ein absoluter Traum, hier zu stehen. Mein Balthasar ist der da vorne links 😀

Viele Portugiesen sind hier. Jeder sucht sich sein Plätzchen am Seeufer.

Es gibt schöne Picknickstellen und Grillplätze, Toiletten, Brunnen und Spülbecken auf dieser Uferseite des Sees.

Laufen kann man am See ca. 5 km. Danach geht es nicht mehr weiter. Die gegenüberliegende Uferseite ist reines Naturschutzgebiet ohne Weg.

Wir schaffen bei der Hitze natürlich nicht mal die 5 km. Tagsüber gibt es nur kurze Runden.

Unterwegs können wir Störche beobachten wie sie ihre Jungen füttern.

D.h. ich beobachte die Störche. Finley schnüffelt ausgiebig am Boden und testet alle paar Meter die Wasserqualität.

Missy geht am Abend auf Entdeckungsreise.

Ich gönne den beiden diesen Freiraum hier so sehr. Wir sind alle 3 absolut zufrieden.

Am nächsten Morgen öffne ich die Hintertür, um Missy raus zu lassen  und damit ich vom Bett aus schon den herrlichen Blick auf den See genießen kann.

Plötzlich schiebt sich eine Hand mit Tasse in mein Blickfeld und das freundlich lachende Gesicht meiner Stellplatznachbarin Heike: „Möchtest Du Deinen Kaffee schwarz oder mit Milch?“ Wow! „Mit Milch bitte.“ So eine nette Geste! Ich fühle mich angekommen und angenommen.

Das tut so gut. In den nächsten Tagen leben wir hier eine ganz herzliche, freundliche Nachbarschaft.

Zufälligerweise stehen wir hier mit 4 deutschen Womos. Hatte ich bisher auf dieser Reise noch kaum erlebt. Mal wieder angenehm, deutsch zu sprechen. So mühelos. Bin ich nach dem dauernden französisch, englisch und spanisch-portugiesisch gar nicht mehr gewohnt. Ich spüre, wie entspannend es ist, in der eigenen Muttersprache zu plaudern.

Wir bleiben wieder mal viel länger hier als ursprünglich geplant. Auch wenn die Reisezeit verrinnt und sich den letzten Wochen zuneigt, den Luxus erlaube ich mir weiterhin.

Womoleben bedeutet die Freiheit jederzeit fahren zu können, jederzeit einen anderen Weg einschlagen zu können. Und eben auch noch zu bleiben, wenn es besonders schön ist.

Die Tiere sind völlig einverstanden. Sie sind vollkommen entspannt und ausgeglichen. Finley ist so tief und fest eingeschlafen, der riecht nicht mal die Salami vor der Nase. Und Missy wechselt mehrmals täglich zwischen drinnen und draußen.

Eine Premiere gibt es hier auch noch: Zum ersten Mal auf unserer Reise wird es wegen der Hitze nötig, Balthasars Markise rauszukurbeln. Klappt prima!

Ich könnte den ganzen Tag vor Balthasar sitzen und betrachten, wie sich die Wolken im See spiegeln.

Morgens…

…mittags…

…abends…

Eine der ganz großen Lektionen dieses Sabatjahres:

Es braucht nicht viel zum Glücklichsein.

Das Leben darf einfach sein.

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert