Apt

Schön ist das nicht.

Apt ist geschäftig und voller Verkehr. Ein Mittelzentrum mit Supermärkten, Autowerkstätten, Möbelhäusern, Fast Food etc. Offenbar ist das die Stadt, wo die Bewohner der kleinen Orte im Luberon ihre Besorgungen erledigen. Ich habe das gleiche Ziel. Vorräte auffüllen. Großeinkauf.

Der gesamte Verkehr wälzt sich durch die Stadt. Und es gibt viele häßliche Zweckbauten. Sicher dazwischen sind auch einige schöne Fassaden. Aber das hier hat nichts von bröckelndem Charme, sondern wirkt auf mich ungepflegt und heruntergekommen.

Die Fußgängerzone ist dunkel und voller Leerstände. Es gibt auch einige kleine besondere Geschäfte.

Aber es überwiegt der düstere Eindruck. Wahrhaftig keine Stadt zum Bummeln. Die Märkte hier sollen sehr schön sein. Aber ansonsten kommen die Kunden eher nicht wegen der Innenstadt, sondern der Gewerbegebiete drumherum denke ich.

Es stinkt auch ziemlich in der Stadt. Es ist das erste Mal, daß ich in der Altstadt durchgehend modrigen Geruch wahrnehme.

Vielleicht tue ich der Stadt und ihren Bewohnern unrecht. Vielleicht sieht bei Sonnenschein alles ganz anders aus. Aber hier und heute bin ich froh, meine Einkäufe zu erledigen und flott wieder wegzufahren.

Es geht auf kurvenreicher Strecke quer durch den Luberon nach Lourmarin. Es sind zwar nur knappe 20 km. Aber ich brauche in der Dunkelheit dafür eine gefühlte Ewigkeit.  Die Dorfbevölkerung in ihren Pickups, alten Volvo und Citroens hat wenig Verständnis, daß ich vor jeder Kurve abbremse und runterschalte. Die
überholen an völlig unübersichtlichen Stellen, schneiden die Kurven und rasen da durch, daß mir Angst und Bange wird. Im Dunkeln am Abgrund zu fahren ist sowieso nicht meins und Balthasar ist nunmal kein kleiner Pkw.

Ich bin froh in Lourmarin wieder in die Ruhe eines beschaulichen Provencestädtchens einzutauchen. Am Ortseingang ist ein Parkplatz mit Blick auf das Schloß. Da steht schon ein Wohnmobil. Ich stelle mich für die Nacht dazu und gassigehe mit Finley gemütlich zum angestrahlten Schloß. Außer uns ist niemand unterwegs. Herrlich diese Stille.

 

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