Vor einer gefühlten Ewigkeit, als ich noch in der Planung und Erwartung der langen, einsamen Lapplandreise war, empfahl mir ein Schamane, vor der Abreise noch einmal ganz bewußt Zeit mit meinen Freunden zu verbringen. Mit jedem Freund einen speziellen Abschiedstag oder -abend zu gestalten. Miteinander zu wandern, zu reden, zu essen. Die Freundschaft zu leben, zu erleben.
Ich habe genau das getan. Es waren ungeheuer intensive Tage, in denen ich die tiefe Zuneigung meiner Freunde spüren durfte und daß sie mich vermissen werden, wenn ich monatelang nicht da bin. So wunderbare, unterschiedliche Menschen Freunde nennen zu dürfen… Ich habe nie eine so intensive Verbundenheit gespürt wie in jenen Tagen vor der vermeintlichen Abreise. So ein sicheres Netz, das meine Freunde für mich knüpfen. Im Rückblick war das die wertvollste Erfahrung. Die Tage waren ein großes Fest der Freundschaft. Ich bin SilverBear unendlich dankbar für seinen Rat.
Und in den zwei Monaten, die ich jetzt nach Antonellas Ausfall zuhause war, habe ich diese Freundschaften und die tiefe Verbundenheit weiter erleben dürfen. Als Unterstützung und Trost für mich unmittelbar nach dem Brand, aber auch in viel gemeinsam verbrachter Zeit. So viele wunderbare gemeinsame Abende, Ausflüge, vertrauensvolle Gespräche, (Wieder-)begegnungen. Und auch ich durfte hilfreich sein und meine unerwartet freie Zeit meinen Freunden schenken und sie unterstützen, bei dem, was in ihrem Leben gerade ansteht.
Ich bin dankbar, daß mein Sabatjahr mir diese Zeit gibt.
Freundschaftszeit ist heilige Zeit.