Evora

Völlig zu Recht ist Evora Weltkulturerbe

In Evora spaziert man durch alle Epochen gleichzeitig.

Römisch, maurisch, mittelalterlich, traditionelles und modernes Portugal.

Alles auf engstem Raum, alles fußläufig erreichbar.

Der Stadtkern ist von einer vollständig erhaltenen imposanten Stadtmauer umschlossen.

Im Inneren der Stadtmauer gibt’s hinter jeder Ecke etwas zu entdecken. Plätze, Kirchen, Brunnen, Arkaden, alte Gassen…

Wir lassen uns treiben ohne Plan. Die Stadt ist rund aufgebaut um den Praca do Giraldo. Da kann man sich nicht groß verlaufen.

Manchmal lasse ich mich auch von Finley führen und von seiner Nase leiten.

Egal um welche Ecke wir schauen, es ist immer pittoresk.

Evora ist nicht gerade eine Kleinstadt, sondern für hiesige Verhältnisse schon eine größere Stadt mit knapp 60.000 Einwohnern. Davon mehr als 10 % Studenten. Denn Evora hat eine bedeutende Universität und ist dadurch auch eine junge und lebhafte Stadt.

Aber trotzdem muten die Wohnviertel noch immer kleinstädtisch an in ihren alten maurischen Strukturen mit den engen Gassen.

Da muß dann auch mal eine Häuserecke abgetrennt werden, damit die heutigen Fahrzeuge abbiegen können.

Parkplätze sind natürlich Mangelware, so daß jede Gasse, die nur einen Hauch breiter ist, zum einseitigen Parkstreifen erklärt wird.

In diesen Sträßlein zu fahren ist eine echte Herausforderung. Balthasar wartet darum brav außerhalb der Stadtmauer.

Aus römischer Zeit stammt das gut erhaltene Aquädukt.

Vom Stadtrand zieht sich das Aquädukt bis ins Stadtzentrum. Es wird dabei immer niedriger und in seine Bögen wurden im Laufe der Jahrhunderte Wohnhäuser gebaut.

Auf eine der Hauptsehenswürdigkeiten in Evora verzichte ich: die Knochenkapelle „Capela des Ossos“. Hier ruhen die exhumierten Körperreste von den Friedhöfen der Stadt aus dem 16. Jahrhundert. Weil dort Platz für neue Bestattungen geschaffen werden mußte, wurden die noch nicht verwesten Knochen in die Mauern der Kapelle eingearbeitet. Die Wände und Decken der Kapelle sind vollständig bedeckt mit menschlichen Knochen und Schädeln. Über 5.000 sollen es sein. Sicher eine beachtenswerte Besonderheit Evoras, aber ich habe den Verdacht, daß der Besuch mit Hund dort sowieso nicht erlaubt ist.

Aber Evora ist nicht nur altertümliche Architektur und Baudenkmäler, sondern auch lebendige Einkaufsstadt.

Bogengänge verlaufen vor den Geschäften, so daß man auch bei Regen im Trockenen und bei sengender Sonne im Schatten flanieren kann.

Für mich am beeindruckendsten in Evora: Der Platz mit den Resten des römischen Diana-Tempels am Abend.

Wenn die Sonne untergeht und der Tempel angestrahlt wird. Das ist schon klasse, im gegenüberliegenden Park auf der Bank zu sitzen und einfach nur zu gucken und zu staunen, wie sich das Licht und die Atmosphäre verändern und zum Schluß der Mond zwischen den Säulen aufgeht und darüber leuchtet.

 

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