Hochwasser

Wasserbeobachtung. Müssen wir den Campingplatz verlassen?

Überall in Frankreich ist Hochwasser. Teils auch starke Überschwemmungen. Z.B. in Paris. Und auch das Wasser der Rhone steigt weiter an.

Schon auf meiner Fahrt in den Süden war mir aufgefallen, daß die Flüsse schlammig braungrau sind und an den Ufern die Bäume im Wasser stehen. Außerdem stand ungeheuer viel Wasser auf den Feldern und Wiesen.

Es hatte sehr viel geregnet in der letzten Zeit. Jetzt hat es auch hier in
Avignon eine ganze Nacht und einen ganzen Tag heftigst durchgeregnet. Wir konnten kaum das Womo verlassen und der Campingplatz versank in Schlamm und Pfützen.

Wir beschränkten die Gassigänge auf das äußerste Minimum. Finley drehte sich von selbst um und wollte zurück ins trockene, warme Womo, sobald er erledigt hatte, was ein Hund tun muß. Missy würde bei dem Wetter sowieso nicht mal das Näschen rausstrecken. Geschweige denn ein Pfötchen. Also legten wir einen Einmummeltag ein.

Nachdem es noch eine weitere Nacht stark geregnet hat und das Wasser der hochwasserführenden Flüsse aus dem Norden Richtung Süden abfloß, trat die Rhone über die Ufer.

So schön die Lage des Campingplatzes direkt am Fluß ist, sie hat auch Nachteile. Der Campingplatzbetreiber sagt, noch ein halber Meter und dann werden wir evakuiert.

Das blaue Tor auf dem oberen Bild ist der Eingang zum Campingplatz.

Ich bin in Sorge. Jochen, der bereits den 3. Winter hier steht, hat vorletztes Jahr bereits eine Evakuierung erlebt. Er sagt, die Feuerwehr kommt rechtzeitig bevor Gefahr droht und geleitet alle Menschen und Fahrzeuge auf einen höher gelegenen Parkplatz in der Nähe, wo man dann sicher abwarten kann. Aber auch Jochen schaut häufig besorgt auf den Fluß und googelt immer wieder Wetter und Hochwasserwarnung.

Wichtig ist der Pegelstand der Ardeche, erklärt uns der Campingplatzbetreiber. Darauf wird es ankommen. Und ob es im Norden weiter regnet.

Jochen kennt die Bewohner der anliegenden Häuser. U.a. ein Ex-Fußballprofi, mit dem er befreundet ist. Der hat schon sein Haus verlassen und ist vorübergehend ins Hotel gezogen. Sein Haus liegt noch tiefer als der Campingplatz und das Wasser ist bereits auf sein Grundstück vorgedrungen.

Am Nachmittag plötzlich ein lauter Sirenenheulton auf dem Campingplatz. Alles klar, jetzt müssen wir weg, denke ich. Vorsichtshalber hatte ich schon Gas abgestellt und alles zusammengepackt und abreisebereit verstaut.

Ich gehe zur Rezeption in der Erwartung, die Feuerwehr vorzufinden.  Aber der Campingplatzbetreiber hat uns nur versammelt, um Entwarnung zu verkünden.  Es hat überall im Land aufgehört zu regnen.  Es wird auch kein neuer Regen erwartet und von der Ardeche droht auch keine Gefahr. Der Höhepunkt des Pegelstands der Rhone ist erreicht.

Puh. Das sind gute Nachrichten.

 

 

 

 

 

 

 

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