Zell am Ziller

Sooooo schön hier. Ich bin glücklich.

In Zell am Ziller gibt es einen kleinen schnuckeligen Campingplatz im Städtchen. Als ich ankomme, ist die Rezeption geschlossen. An der Tür hängt ein Schild, man solle sich dann einfach einen freien Platz suchen. Es gibt viele leere Stellflächen.  Was ich nicht begriffen hatte, war daß diese deswegen noch lange nicht frei, sondern fast alle von – gerade abwesenden – Dauercampern belegt sind. Und was ich auch nicht wußte, daß man auf keinen Fall suchend mit dem Wohnmobil über den Platz fährt. Ist ja eigentlich auch einleuchtend. Hatte ich nicht gut überlegt. Ich werde zu Recht ziemlich geschimpft von den anwesenden Campern.

Also habe ich mich verbunden und energetisch reingespürt in den Platz und so den für uns besten Stellplatz gefunden. Nr. 42. Und wie ich später an der Rezeption erfahren habe, war das auch ganz genau der einzige nicht für Dauercamper reservierte Platz in diesem wunderschönen, ruhigen und sonnigen Teil des Campingplatzes weit weg von Straße und Wohnbebauung direkt vor einer Wiese mit grasenden Kühen. Tja, ich bin halt eine Gute-Orte-Finderin.

Es ist der Hammer, wie schön es hier ist. Weiße Häuser mit dunklem Holz, grüne Berge, schneebedeckte Berge, blauer Himmel, strahlender Sonnenschein. Ich werde bekloppt vor Glück! Ich hätte nie gedacht, daß das Leben sich soooo leicht und gut anfühlen kann. „Es darf leicht sein. Sie müssen sich nicht immer so sehr anstrengen“, hat mir mal ein kluger Mensch gesagt. Ich war so daran gewöhnt, wie so viele von uns, daß das Leben schwer sein muß. Man kämpfen, etwas leisten muß, um überhaupt eine Daseinsberechtigung zu haben. Wie schön ist es, Vertrauen darin zu haben, daß es reicht einfach  da zu sein.  Verbundenheit zu spüren, mit allem was ist. Tief in sich zu wissen, daß man da sein darf und einfach glücklich sein darf. Ich bin so dankbar, das endlich fühlen zu dürfen.

Und sogar Missy scheint einen Mut- und Vertrauenstag zu haben. Sie ist gerade ins Wohnmobil der Nachbarn gehüpft, als die die Tür öffneten. Meine Missy, die sonst immer schnell zurück in Balthasar schlüpft, sobald auch nur jemand von Ferne auf dem Platz zu sehen ist. Die Nachbarn haben gegrinst und mir erklärt, daß sie bereits durchs Fenster mit Missy geflirtet hatten. Soso, meine Katze flirtet fremd 🙂

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