Wochenende in Portoroz

Ein lauter Samstag und ein zunächst ruhiger Sonntag.

Portoroz klingt am Samstagabend wie eine vielstimmige Open Air Diskothek. Überall laute Musik. Viele Kneipen. Bunte Lichter. Hochhaushotels. Riesige Videoleinwand vorm Casino.

Auf dem Abendspaziergang fand ich das ja noch ganz ok. Aber je später die Nacht bzw. je früher der Morgen, desto genervter bin ich. Von überall her schallt Musik in mein Wohnmobil. Ich schlafe nur kurz und oberflächlich. Erst gegen 4.30 Uhr ist es endlich still.

Der Sonntag sollte dementsprechend ein ruhiger Tag werden. Ich wollte mal zu den Salinen an der Grenze zu Kroatien spazieren. Ist nicht weit. Gleich in der nächsten Bucht.

Ein schöner abwechslungsreicher Weg. Hinter der Landspitze ist es mächtig windig. Gute Bedingungen für die vielen Surfer und Kiter.

Weiter geht‘ an idyllischen Gärten vorbei.

Schöne Ausblicke und eine kleine alte Kirche.

Die Salinen werden teilweise noch betrieben, sind aber auch ein großer Naturpark, den man gegen Eintritt besuchen kann. Es gibt auch ein Museum.

Wir gehen teils auf Straße, teils auf Trampelpfaden durch Olivenhaine. Hoffentlich verlaufen wir uns nicht. Ungeplante Umwege entsprechen nicht Finleys Alter und nicht meinem noch von dem Sturz ins Meer schmerzenden Körper.

Ich liebe Olivenbäume. Ihre Struktur und alte Energie. Ich freue mich riesig, mich hier mal mit Olivenbäumen verbinden zu können. Erstaunlich wie leicht das ist. Ich glaube, das Wissen über die Verbindung zu diesen speziellen alten Bäumen ist in uns verankert. Das ist etwas Besonderes.

Nach ca. 2 Stunden der Blick auf Portoroz. Supi, doch nicht verlaufen.

Kaum sind wir wieder am Stellplatz fängt es an zu regnen. Na, da haben wir aber Glück gehabt, daß wir nicht nass geworden sind.

Ich freu mich auf einen ruhigen Abend. Inzwischen stehen wir hier nur noch mit 2 Wohnmobilen. Auch Birgit ist leider bereits gestern abgereist.

Der Regen wird heftig und der Wind schaukelt Balthasar. Etwas beängstigend. Auch die Tiere sind unruhig. Das ist ein Klappern und Klirren, Pfeifen und Heulen draußen im Hafen. Laut und unheimlich. Dazu noch der Donner.

Finley hält sich tapfer. Zuhause verzieht er sich immer zitternd ins Badezimmer, wenn es gewittert. Missy sitzt mit gespitzten Ohren in ihrem Körbchen.

Ich stelle erstmal Balthasar vom Wasser weg auf die Mitte des Platzes. Ich spüre ein heftiges Unwetter heranziehen. Eigentlich ist es ja ganz gemütlich bei Regen im Wohnmobil, aber das hier ist mir nicht geheuer. Die 2. Nacht ohne Schlaf. Immer wieder der wachsamen Blick zum Fenster hinaus. Wenn es um Naturgewalten geht, bin ich überhaupt nicht mutig. Da hab ich einen Heidenrespekt und bin lieber auf der Hut. Wir schlafen alle 3 nicht.

 

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