Hmmm schön ist anders. Ein Dauerregentag und schon wird es schwierig, die Freude zu halten.
Ich spüre immer mehr wie sehr das Wetter meine Reise und mein Empfinden mitbestimmt. Bei meiner Art zu reisen ist das Wetter immer sehr unmittelbar spürbar. Ich bin ja überwiegend draußen. Und dann wie heute, den ganzen Tag durch strömenden Dauerregen zu laufen, ist doof. Kalt und nass, mit tropfender Kleidung und völlig durchnässtem Hund wieder ins Womo. Und immer steht die Frage im Raum, Heizen oder Gas sparen? Noch ist das nicht so ein Thema, weil ich sowieso noch einmal eine Gasflasche tauschen werde, bevor es nach Slowenien geht. Dort und in Kroatien soll das wegen der anderen Anschlüsse kompliziert sein. Nicht nur Regen, auch die Temperatur ist deshalb ein großes Thema. Ich will nicht in den Frost kommen. Und schon gar nicht in den Schnee. Die Berge rundherum sind teilweise schon schneebedeckt. Die Pässe für mich nicht befahrbar. Spätestens im November will ich an der Küste sein.
Den heutigen kühlen Regentag haben wir vormittags nach kurzem nassen Gassigang und warmer Dusche überwiegend unter der warmen Decke im Womo verbracht. Speziell bei meinem geliebten alten Finley bin ich immer in Sorge. Kalt und nass ist nicht gut für seine alten Knochen und Gelenke.
Bisher hatte ich ja wirklich sehr viele warme, sonnige Tage. Aber heute hört es wirklich nicht eine Sekunde auf zu regnen. Missy war kurz draußen, aber sie mißbilligt und schmollt. Da ist sie endlich mal auf einem ruhigen menschen- und womoleeren Campingplatz im superinteressanten Wald und dann wird sie nass. Missy, schau mich nicht so empört und vorwurfsvoll an. Ich hab das Wetter nicht bestellt!
Aber nachmittags müssen wir weg. Der Campingplatz schließt – war ja eigentlich schon geschlossen – für diese Saison. Ich hab zu nichts Lust. Aber nützt ja nichts, es stehen mindestens noch 2 oder 3 Gassigänge an. Bei Dauerregen sind Stadtspaziergänge angesagt. In Fußgängerzonen kann man erfahrungsgemäß wenigstens viel unter Vordächern und Arkaden laufen. Finley interessiert sich eh für Städte und deren Bodenbeschaffenheit. Und ich kann Schaufenster und Gebäude und Menschen gucken. Also ab nach Villach, der nächsten größeren Stadt. Am Sonntag finde ich bestimmt auch einfach einen Parkplatz und vielleicht sogar Schlafplatz für die Nacht.
Naja, Villach ist jetzt doch nicht so mein Geschmack. Liegt es am Regen? Sicher, es gibt einige sehr schöne Häuser und Hausfassaden, nette Einkaufsstraßen, aber eigentlich nichts Besonderes. Auch kein schönes heimeliges Cafe gefunden. Nur eine Konditorei ohne Charme zwar trocken und warm, aber überteuert. Und einen ruhigen Parkplatz zum Übernachten habe ich auch nicht entdeckt. Dann fahre ich eben zurück zum Ossiacher See. Da stehe ich wenigstens gut und idyllisch. Ich kann ja mal um den See herumfahren und ihn mir vom anderen Ende ansehen. Sowas kann man auch bei Regen machen. Wow, das hat sich aber gelohnt. Das hat auch was ganz Besonderes bei diesem Mistwetter. Tolles Wolkenspiel. Kurzer Gassigang, zum Schauen, wo es gerade mal wenig regnet.
So, jetzt gehen wir früh schlafen.
Morgen ist ein neuer Tag.