Ich lerne auf meinem Gasherd zu kochen.
„Möchtest Du einen Trüffel haben?“ fragt meine Stellplatznachbarin Carola. „Ja klar. Ja gern. Woher und wieso?“ antwortete ich überrascht. „Gefunden. Meine Hündin Juni findet immer Trüffel.“
Cool. Ich freu mich. Riecht fantastisch. Aber was mache ich damit? Carolas Vorschlag: Nudeln mit gehobeltem Trüffel in zerlassener Butter und einem Hauch Muskat. Klingt gut. Gibt nur ein Problem. Ich habe noch nie im Womo gekocht und auch nicht richtig zugehört, als der Händler mir das bei der Übergabe erklärt hat. Ich dachte, ich brauch das nicht. Werde sowieso viel zu viel Angst vor der Gasflamme im Womo haben. Und weil ich doch oft so ungeschickt bin, laß ich es lieber ganz. Bisher gab’s daher immer nur kalte Küche oder alles wozu man nur heißes Wasser aus dem elektrischen Wasserkocher braucht.
Aber dieser Trüffel ist zu verlockend…
Die liebe Carola schenkt mir nicht nur den Trüffel, sondern hilft mir auch noch bei der Zubereitung. Mit Trüffelhobel und Muskatreibe bewaffnet, tritt sie an zum Kochtutorial.
Ah, so geht das. Gasknopf drehen, gedrückt halten, Flamme daran, weiter gedrückt halten, bis 5 zählen und dann gaaanz langsam den Knopf loslassen. Ist jetzt nicht besonders schwierig. Und auch keine beängstigende Horrorflamme…
Während die Nudeln kochen, bekomme ich noch einen kurzen Vortrag über den Trüffel an sich. Tuber aestivum, Sommertrüffel oder Burgundentrüffel. Aha.
So sah er aus, als Juni ihn gefunden hat.
Es wird übrigens nicht nur mein Gasherd eingeweiht, sondern auch Topf und Pfanne, die ich ja zu Beginn meiner Reise in Wertheim bei Hymerworld gekauft hatte.
Und dann der große Moment:
Hmmmm, wie das duftet! Das Essen schmeckt köstlich.
Ich bin total glücklich. Ich bin eine begnadete Köchin.
Und Carola ist eine geduldige, begnadete Lehrerin. Danke Carola.