Verbrannte Bäume. Überall nur schwarze Baumskelette.
Auf dem Weg zur Westküste quer durchs Land fahre ich stundenlang fast nur durch verbrannte Bäume. Ich bekomme eine Idee, wie die Waldbrände hier jedes Jahr wüten.
Ich habe mal als Kuckuck in dem Stück „Totenfloß“ folgenden Text gesprochen: „Die toten Bäume dort, das waren Eichen. Die lebten lange. Und Buchen, Erlen, Fichten, Tannen. Dort bis zum Horizont war alles grün. Und Vögel gab’s. Hunderte von Vögel…“ Die Worte gehen mir die Fahrt über nicht aus dem Sinn. Mir fällt fast der ganze apokalyptische Monolog wieder ein.
Es schmerzt, diese schwarzen Stämme zu sehen. Gespenstisch.
Teilweise ragen die verbrannten Wälder bis an einzelne Häuser oder sogar Dörfer heran. Wie ist das, mit dem Rauch und dem näherkommenden Feuer zu leben? Und mit der wiederkehrenden Gefahr?
Was macht der ständige Anblick der verbrannten Bäume mit den Menschen?
Ich habe nicht gewußt, daß die verbrannten Flächen so groß sind. Berghänge mit schwarzen Skelettbäumen soweit man blickt.
Erst nach zwei Stunden Fahrt, hört das endlich auf.
Entlang der Küste sehe ich dann erneut große abgebrannte Wälder.
Einige Baumarten überleben Waldbrände. Korkeichen schlagen wieder aus. Auch andere Bäume erholen sich. Ein unwirkliches Bild, maigrüne, zarte Kronen über verkohlten Stämmen.
Und am Boden das grünste Grün und oft auch ein bunter Blumenreichtum zwischen den schwarzen Stämmen.
Der Preis und der Schmerz sind manchmal groß, aber das Leben findet seinen Weg.