Costa de Lavos II

So herrlich unspektakulär dieses Städtchen.

Costa de Lavos ist überhaupt nicht hübsch oder anheimelnd. Oder auch nur interessant.

Es ist einfach nur eine stinknormale portugiesische Kleinstadt.

Der Ort gehört zu dem 4 km entfernt im Hinterland liegenden Ort Lavos. Dort gibt es wenigstens einen Bankautomaten, eine Apotheke und einen Supermarkt. Alles andere findet sich in der großen Nachbarstadt Figueira da Foz.

Aber auch in Costa de Lavos kann man shoppen. Man muß nur rausfinden wo und was. Gar nicht so einfach…

Man muß nämlich schon sehr genau hinschauen oder Hinweise der alteingesessenen Stellplatznachbarn bekommen, um die insgesamt 5 Geschäfte in Costa de Lavos zu finden.

Der kleine Surfer-, Bademoden- und Souveniershop am Strand ist noch am leichtesten zu finden.

Das Geschäft für Kinderkleidung hat immerhin Ware im Fenster hängen.

Der Metzger ist schon schwieriger. Da muß man wissen, daß „talho“ Metzgerei heißt. Außerdem deutet ein Eisenvorhang vorm Eingang in Portugal i.d.R. auf eine Metzgerei hin.

Aber die beiden Supermärkte sind echt, echt schwer zu erkennen. Jaha, es gibt sogar zwei! Nr. 2 habe ich erst nach einigen Tagen gefunden. Auf gemeinsamer Shoppingtouren mit meinen Stellplatznachbarinnen. Nichts deutet auf ihre Existenz hin. Außer vielleicht die geöffnete Eingangstür. Sie sind in schlichten, beigefarbenen Wohnhäusern untergebrach.

Es gibt übrigens eine tolle, gesetzliche Regelung in Portugal. In der Metzgerei hing die Info. Behinderte, Senioren, Schwangere und Eltern mit Kleinkindern werden hier bevorzugt bedient, damit sie nicht so lange warten müssen. Ich finde das sehr nachahmenswert.

Als ich mit Finley durch den Ort schlendere, fallen mir die vielen „zu verkaufen“-Schilder an den Häusern auf. Gefühlt ist das halbe Städtchen zu verkaufen. Ganz unterschiedliche Häuser, groß, klein, neu, alt… Viele Schweden kaufen sich hier ein, sagt meine Stellplatznachbarin.

Hmmm, ich kann verstehen, daß man mit dem Gedanken spielt, hier ein Häuschen zu kaufen. Ich mag den Ort sehr. Es ist einfach nett und klein hier.

Alle Bewohner sind sehr, sehr freundlich. Hier ein Schwätzchen über die Rosen im Vorgarten, da eine Nachfrage nach Finleys Alter…

Im Gemeindehaus erklärt mir ein älterer Fischer ganz liebevoll und ausführlich die Traditionen des Städtchens. Wann gefischt wird, wo, wie groß die Boote sind… Welche Fischer leider letztens gestorben sind… Er weist mich auf das kleine runde Ding auf dem Kopf der Frauenfigur hin. Damit haben die Frauen der Fischer in kleinen Körben die Fische auf dem Kopf balanciert. Viel geht da aber auch nicht rein, in so ein Körbchen.

Gegenüber vom Gemeindehaus stehen noch einige alte Fischerhäuser aus Holz.

Ich fühle mich jedenfalls in Costa de Lavos total wohl. Mir ist so ein ruhiger kleiner Ort ganz recht. Jedenfalls viel lieber als die quirligen Badeorte oder die großen, sicherlich viel sehenswerteren Städte. Hier sind wir in völligem Frieden.

Das Highlight von Costa de Lavos ist und bleibt der weitläufige Strand.

Da brauch ich weder Sehenswürdigkeiten noch viele Geschäfte. Finley und Missy sowieso nicht.  Die brauchen vor allem Freiraum. Und davon gibt es hier zum Glück reichlich.

Freiraum und Freiheit.

 

 

 

 

 

 

 

 

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