Nun bin ich wieder allein bzw. wir sind wieder unter uns 3.
Abschied von Brigitte.
Frühmorgens brechen wir auf zum Flughafen nach Faro. Ich bin noch nicht fit, gar nicht meine Zeit, aber ich reiße mich zusammen. Ich bin ja die Fahrerin.
Ein letzter kurzer Blick auf „unseren“ Leuchtturm.
Ich werde nicht mehr an die Algarve zurückkehren. Mich zieht es in den Alentejo, das ist die Region an der Grenze zu Spanien um Evora, Elvas, Portalegre.
Wir hatten so eine erfüllte Zeit hier in Ferragudo. In dem schönen Haus mit Pool, interessante Ausflüge, tolle Wanderungen. Auch wenn das Wetter nicht perfekt war, immer wieder intensive Momente am Meer. Es ruft uns beide. Es gab wunderbare unbeschwerte, fröhliche Situationen. Brigitte und ich können so gut miteinander lachen und herumalbern.
Uns verbindet auch unsere Freude an der Natur, der Zartheit der Blumen…
…und ihrem Duft
Wir freuen uns an all den fremden Bäumen, die uns begegnet sind.
Den hier haben wir den Pfeifenreinigerbaum genannt.
Immer wieder haben wir erstaunliche Naturwesen entdeckt. Wollen wir alles noch googeln, was das wohl ist.
Überhaupt, die gemeinsame Freude am Staunen, sich gegenseitig auf etwas aufmerksam machen, sich gemeinsam an etwas erfreuen, das wird mir sehr fehlen.
Aber auch ganz praktische Sachen, wenn man zu zweit ist, z.B. sich zu beratschlagen bei Entscheidungen oder daß jemand Karte liest und mit auf die Schilder achtet, Balthasar ein- und auswinkt. Durch die Tage mit Brigitte ist mir noch mal klar geworden, daß allein reisen zwar größtmögliche Freiheit und Unabhängigkeit bedeutet, aber es auch schön ist, zu zweit unterwegs zu sein. Auf der anderen Seite fiel es mir tatsächlich schwer, nach dem monatelangen Alleinsein, mich umzustellen. Ich hab mich inzwischen sehr daran gewöhnt, alles mit mir auszumachen, nur mir verantwortlich zu sein und mich nur nach meiner Intuition, meinen Impulsen und meinen Wünschen zu richten. Das war eine wichtige Erfahrung.
All das spüre ich auf der Fahrt zum Flughafen nur dunkel, weil ich einfach noch nicht richtig wach bin.
Auch der Schmerz des Abschieds von meiner Freundin kommt erst später. Und die Freude darüber, daß sie da war und wir so eine schöne Zeit mit berührendem Erlebnissen und tiefen Gesprächen hatten.
Aktuell habe ich nur einen Gedanken, nachdem Brigitte und ich uns umarmt haben und sie durch die Absperrung gegangen ist: „Wo ist ein ruhiger Platz, an dem ich noch ein paar Stündchen schlafen kann?“
Da fällt mir nur einer ein. Auf zur Blümchenwiese nach Cacela Velha!
Und wen sehe ich bei meiner Ankunft dort?
Na, wenn das nicht Finleys Freundin Galia ist!
Ich wußte gar nicht, daß Joelle auch hierher zurückgekehrt ist. Große Wiedersehensfreude!
Genau vor ihrem Van ist noch ein Plätzchen frei für Balthasar an der Blümchenwiese. Na, das paßt ja.
Missy und Finley sind auch sichtlich erfreut wieder hier zu sein.
Cacela Velha ist jetzt genau richtig, um wieder zurück zu finden, in unser geruhsames Camperleben. Die Tage mit meiner Freundin im Ferienhaus waren auch für uns wie Ferien. Ein Urlaub während der Reise.
Jetzt beginnt wieder unsere normale Reisezeit.