Finley, mein Finley

Ich sitze auf dem Balkon und schreibe. Finley liegt auf seinem Platz und schläft. Als wäre alles wie immer. Als sei alles normal. Es ist so unwirklich.

Finley hatte einen Schlaganfall. Sein Gleichgewichtssinn ist stark gestört. Die Beine brechen ihm weg. Er hat keine Standsicherheit und kann nicht gehen. Aber er ist wach und aufmerksam, frißt und trinkt.

Ich bin in großer Sorge und Angst. Aber auch zuversichtlich. Wir müssen ihm Zeit geben, sagt der Tierarzt. Abwarten und Beten. Viele Freunde und Heiler unterstützen uns energetisch und mit Gebeten. Ich bin sehr dankbar dafür. Die Verbundenheit zu spüren, tut sehr gut.

Gut auch, daß das nicht auf der Reise in Lappland passiert ist. Gut, daß wir zuhause sind, wo Finley sich sicher und geborgen fühlt. Gut, daß ich ein Sabatjahr habe, Montag nicht zur Arbeit muß, sondern mich rund um die Uhr um ihn kümmern kann.

Mir fallen so viele Geschichten ein:

Wie er sich allein aufmachte schnurstraks zur Pommesbude oder wie er sich im Gras wälzt. Früher war er der schnellste auf der Hundewiese. Er liebte es, wenn eine ganze Hundemeute am Rhein ihm hinterherjagte. Finley, der Apotheker und Zeitschriftenhändler hypnotisiert. Der genau weiß, in welchen Läden der Stadt es Leckerli gibt und wo er Wasser finden kann. Finley in der Kölner Bimmelbahn und in der Seilbahn. Beim Zelten und am Meer. Wie er im Watt beim Toben mit einem anderen Hund fast versank und wie entsetzlich er gestunken hat. Wie mühsam er das Alleinbleiben lernen mußte und wie sehr es ihn noch immer ängstigt. Seine Lieblingsmenschen, seine vielen Hundekumpel.  Finley, beim Autogenen Training , im Kreis der Meditierenden, beim Motherdrum-Healing, beim Fitneß-Kurs, auf der Arbeit, bei der schamanischen Heilerausbildung.  Wie geduldig er mit Kindern ist und als er damals beim Kinderfest im Stadtpark versuchte die Würstchen zu klauen…

Ach Finley, mein Finley. Bitte werde wieder gesund.

 

 

 

 

2 Gedanken zu „Finley, mein Finley“

  1. Hallo Eva,
    Wir wünschen Euch Stärke, damit Finley bald wieder auf die Beine kommt. Sage ihm, es ist noch Leberwurst im Kühlschrank. Vielleicht hilft es.

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