Jetzt geht es also los. Nicht im Sommer, sondern dann eben im Herbst. Viel Vorfreude spüre ich erstmal nicht. Zu viel zu regeln und zu organisieren, zu packen und umzuräumen.
Zunächst die Ferienwohnung verlassen. Alles ins Womo packen, einen Teil auch wieder nachhause bringen. Zuhause klar Schiff machen. Putzen und die Wohnung so herrichten, daß jemand dort sein kann, während ich weg bin. Meine lieben Heilpraktikerinnen haben mir noch Wohnung, Wohnmobil und Handys entstört. Das war mir wichtig. Und dann stand auch mal wieder ein Abschied an, dieses Mal völlig unerwartet: Meine liebe Nachbarin wird wohl eine Stelle weiter weg annehmen und ausziehen. Sehr, sehr schade. Ich schätze es sehr, daß sie und ihr Mann auf der anderen Flurseite wohnen. Gute Nachbarn sind ein Geschenk des Himmels. Ich finde es jetzt schon schade daß sie wohl nicht mehr da sind, wenn ich irgedwann wieder komme.
Aber weiter ging’s mit Vorbereiten: Eben wählen im Briefwahlbüro – das ist wichtig – nochmal zu Vodafone, letzte Fragen zu Handy und mobilem Wifi klären, Powerbanks kaufen (Strom ist echt ein Knackpunkt beim Leben im Womo). Und dann noch einen guten alten Straßenatlas bei meiner Lieblingsbuchhändlerin erworben. Ein Navi nützt nämlich nur, wenn man ein konkretes Ziel hat, aber nicht wenn man wie ich einfach durch die Welt stromern möchte. Dann ist ein Straßenatlas viel praktischer, um sich einen Überblick zu verschaffen und zu schauen, welche Strecken führen über hübsche Dörfer, was liegt Interessantes am Wegesrand…
Dann der schwierigste Abschied. Von meiner Mutter. Das ist nicht so einfach, sie auf unbestimmte Zeit allein zu lassen. Mit über 80 Jahren kann ja immer mal was sein. Zum Glück habe ich wunderbare verläßliche Freunde, die für sie ansprechbar sein werden, wenn etwas anliegt. Und wie der Zufall es so will, fährt eine dieser Freundinnen, die auf der Notfall-Liste für Mama steht, just in dem Moment vorüber, als ich mich verabschiedete und losfahren wollte. Da konnte ich sie noch schnell der Mama vorstellen. Der Abschied war bewegend. Zu sehen, wie meine Mutter vom Balkon noch einmal winkte. Ich weiß, sie gönnt mir alles Glück, aber es liegt in der Natur der Mütter, sich zu sorgen, egal wie alt ihre Tochter ist.
Zunächst ging die Fahrt gar nicht weit. Nur ca. 60 km zu Freunden. Deren 19jährige Tochter, mit der ich innig verbunden bin, wurde am Samstag für ein dreiviertel Jahr nach Australien verabschiedet. Das wollte ich nicht versäumen. Alle meine gute Wünsche begleiten Dich, mein Engel. Schutz und Segen.
Ein so schöner familiärer Tag in tiefer Verbundenheit. Friede, Liebe und ganz viel Fröhlichkeit und der große Wunsch, sie möge beschützt und behütet sein und gesund wieder heimkommen.
Natürlich gilt der Wunsch meiner Lieben auch mir und den Tiere. Ich kann das gut spüren und annehmen. Viele Umarmungen und viele Nasen, die sich ins Fell der Tiere versenkten und ihnen zarte Abschiedsworte und gute Wünsche hineinflüsterten. Danke.