Wanderung in den Ardennen und Fahrt von Bouillon nach Banneux
Superschöner Stellplatz an der Semois. In Poupehan nahe dem Ort Bouillon. Ja, genau, die Ortsnamen haben mich mal wieder neugierig gemacht und hierher geführt 😂
Sehr ruhig, direkt am Wasser mit schönen Spazierwegen.
Wenige Kilometer hinter der Grenze zu Frankreich, aber doch schon wieder ganz anders. Auch wenn hier Französisch gesprochen wird, ist es doch schon typisch belgisch. In den letzten Wochen ist mir sehr bewußt geworden, daß die Grenzen der Länder in Europa trotz aller Freizügigkeit und auch ohne Grenz-und Zollkontrollen noch immer immense Energieschranken darstellen. Es war jedes Mal ganz deutlich spürbar, wenn ich eine Grenze überquert habe. Es verändert sich nicht nur Architektur, Sprache, Landschaft. Da ist noch mehr. Die jahrhundertelange unterschiedliche Entwicklung von geographischen Räumen und der dort lebenden Menschen und übrigen Wesen, ist deutlich auch energetisch spürbar.
Hier ist es jedenfalls sehr belgisch.
Man mag es nicht glauben, aber der unscheinbare Ort Poupehan, muß eine richtige Touristenhochburg sein. Neben dem Womostellplatz gibt es noch 7 Campingplätze.
Und wie es sich für einen richtigen Tourihotspot gehört, gibt es sogar ein Shoppingparadies. Wer Häkelgarn, gekühlte Kunstblumengestecke, Damenbinden oder Dosenfrüchte sucht, ist hier genau richtig. Ansonsten sind die Regale eher leer.
Wir fahren nicht weiter ohne eine schöne Wanderung. Dunkler Nadelwald. So hab ich mir die Ardennen vorgestellt.
Es geht weit hinauf auf weichen Waldwegen und durch bäuerliche Landschaft.
Hups, fast wäre ich auf eine Blindschleiche getreten. Habe ich ewig nicht mehr gesehen.
Von oben haben wir eine herrliche Aussicht.
Die Ardennen kommen zum genaueren Erkunden für zukünftige Wochenendtouren auch auf meine innere Merkliste.
Außer der Nordseeküste und Brugge, Gent, Antwerpen kenne ich nicht viel von Belgien. Da gibt es bestimmt noch viel zu entdecken.
Eigentlich wollte ich ja danach direkt weiterfahren. Aber wenn ich schon mal hier bin… Kann ich auch noch eben Bouillon angucken.
Der Ort liegt ebenfalls direkt an der Semois.
Oberhalb des Ortes zieht sich eine beeindruckende Festungsanlage hin. Ich erspare es uns allerdings, dort hinaufzulaufen. Es steckt ja schließlich schon eine Wanderung heute in den alten Hundeknochen.
Außerdem steht uns der Sinn gerade nicht nach Kultur, sondern ganz profan nach belgischen Fritten und Frikandel. Haute cuisine im Plastikschälchen 😂
Gut gestärkt fahren wir weiter.
Heute Nacht schlafen wir wieder in Banneux. Unsere erste Station dieser Reise.
Wir stehen an exakt der gleichen Stelle am Straßenrand wie im Januar. Missy erinnert sich. Aufgeregt schnuppert sie aus dem Fenster.
Finley erinnert sich auch. Begeistert markiert der alte Hund endlich mal wieder bekanntes Terrain.
Wir sind ganz allein am Abend. Naja vielleicht eher in der Nacht. Es ist schon nach Mitternacht. Ich genieße die Stille und den besonderen Zauber von Banneux.
Hier hat die Reise vor fast einem halben Jahr begonnen. Voll unbestimmter Sehnsucht. Hier habe ich um Schutz und Segen auf unserem Weg gebeten. Und ich habe mich immer beschützt und behütet gefühlt.
Hier stehe ich in tiefer Dankbarkeit. Für all die wunderbaren Erlebnisse, die tiefen Erfahrungen. Das dauerhafte Glück. Tief dankbar auch dafür, daß Balthasar uns so zuverlässig gefahren hat und ich die geliebten Tiere wieder gesund und unversehrt nachhause bringe.
Eine innerlich sehr bewegte Nacht. So viele Stationen unserer Reise sind präsent. So viele liebe Menschen. So viele tiefgehende Erfahrungen.
Hier ist noch mal eine ganz besondere Station unserer Reise. Es ist die letzte, bevor wir wieder daheim sind.
Ich fühle mich angekommen.