Carvoeiro

Klippenwanderung und Touridorf

An unserem letzten gemeinsamen Tag wird es noch mal richtig warm. Endlich können wir mal den Pool in der Anlage nutzen.

Ein großer Ausflug kommt nicht mehr in Frage. Zu viel ist noch zu organisieren. Am nächsten Tag müssen wir gaaanz früh los zum Flughafen.

Wie wäre es also mit dem Nachbarort? Carvoeiro? Vormals ein kleiner Fischerort. Aber schon bei der Anfahrt sehen wir, daß davon nicht mehr viel übrig ist. Souveniergeschäfte, Bars, Restaurants, Hotels und selbst jetzt, wo es überall sonst noch sehr ruhig war, sind in Carvoeiro schon total viele Touristen unterwegs. Puh, da reicht es doch sicher, wenn wir uns abends zum Essen dort mal umschauen.

Nachmittags gehen wir bei dem herrlichen Wetter lieber in die Natur.

Der Leuchtturm von Alfanzina ist ein guter Ausgangspunkt.

Direkt in der Nähe ist wieder ein großer Krater, wo das Meer unter den Klippen rauscht. Diese Stellen haben einen einzigartigen Zauber. Tief drunten das türkisfarbene Wasser kommen und gehen zu sehen und den Klang des Meeres in den unterirdischen Höhlen zu hören wie es an die Wände des Kraters schlägt. Das ist schon ein einzigartiges Klangerlebnis.

Das hier ist wirklich Felsalgarve vom Feinsten.

Wir gehen mal ein Stündchen auf der einen Seite des Leuchtturms…

…und mal auf der anderen Seite.

Der Weg ist gut markiert, aber nicht an allen Stellen leicht zu bewältigen.

Aber die Ausblicke sind fantastisch.

Ein wunderbarer Ort für Brigitte, um Abschied von Portugal und der Algarve zu nehmen. Auch ich werde nach Brigittes Abflug zumindest der Felsalgarve den Rücken kehren. Ein bißchen Wehmut ist da schon…

Wir bleiben lange auf den Klippen. Um diese Ecke noch mal gucken und um jene. Gar nicht so einfach, sich von dieser grandiosen Natur zu trennen.

Aber wir wollen früh Abendessen, da noch alles im Haus geräumt und abreisefertig gemacht werden muß.

Carvoeiro zieht sich im Halbkreis um eine kleine Bucht rechts und links die Klippen hoch.

Wo früher noch die Fischer ihre Boote auf den kleinen Stadtstrand zogen, dümpeln nur 3 Boote dekorativ vor sich hin.  Ansonsten ist der Ort, wenn man es nett ausdrücken möchte, geschäftig mit guter touristischer Infrastruktur.

Die Restaurants dort sind überteuert und viel Einheitsbrei von Pizza bis Burger. In einer Seitenstraße finden wir ein kleines unscheinbares Lokal mit offener Küche und schlichter kleiner Karte.

Wir entscheiden uns für Bife a
Portuguesa und Lachs. Sehr lecker.

Der Kellner ist ein Original. Ich glaube ja, er ist der Sohn der Köchin und das Ganze hier ein Familienunternehmen. Er läuft mit wichtiger, etwas mürrischer Miene und hinter dem Rücken verschränkten Händen auf und ab. Nicht, daß er unfreundlich ist, wenn man ihn um etwas bittet, das sicher nicht, aber er scheint kein Mensch von großer Fröhlichkeit und Offenheit zu sein. Eigentlich wollten wir nach dem Essen gleich zahlen, wir haben ja noch zu tun, aber das paßt nunmal so gar nicht zur Zeitplanung des Kellners. Er macht sich nämlich gerade unter dem wohlwollenden Blick der Köchin über einen Riesenteller Spaghetti mit Kohlenstoffmasse her. Hä? Was ist das denn? Ja, wir haben auch sehr gestutzt, als wir das Gericht auf der Karte entdeckt haben. Na, wer erkennt es? Ein Tipp: es handelt sich offenbar um eine automatisierte Googleübersetzung. Ein Blick auf die portugiesische Seite der Speisekarte führt zur Auflösung: Spaghetti Carbonara! 😂

Das ist schon beeindruckend, was der Kellner da in sich reinschaufelt. Ob das die normale Portion ist? Und dann noch eine Mousse au Chocolade hinterher. Brigitte und ich hatten uns eine Portion geteilt und diese zu zweit kaum aufbekommen. Wie fragil das Glas in seinen Riesenpranken aussieht… 2, 3 Eßlöffel und das Glas ist leer. Jetzt noch ein Minütchen ausruhen, ein kurzes Verdauungsnickerchen, und dann ist der Kellner wieder einsatzbereit und kann kassieren.

Also ehrlich? Für das Schauspiel haben wir gern gewartet.  😂

Auch wenn es jetzt spät wird. Haus aufräumen, spülen, Tierspuren beseitigen – Missy, warst du etwa wieder im Kamin? -, Balthasar wieder reisefertig machen, Wassertank auffüllen, Katzenklo auswaschen, Wäsche einräumen – die Gelegenheit der Waschmaschine wurde in den letzten Tagen ausführlich genutzt, alle Wäsche wieder sauber -.

Und zu guter Letzt Missy einfangen und ins Womo bringen. Sie wird die Nacht schon in Balthasar verbringen. Das Risiko, daß sie mir morgens früh entwischt und Brigitte zu spät zum Flughafen kommt, möchte ich nicht eingehen.

 

 

 

 

 

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