Schneeregen in Langres

Langres ist eine tolle alte Stadt.   Aber es ist kalt und usselig. 

Von Banneux aus geht es zunächst durch die belgischen Ardennen. Sehr schöne Landschaft. Ich könnte schon wieder einen Zwischenstop einlegen, wenn es nicht so kalt wäre. Ist notiert im inneren Planer als Wochenendziel mit Balthasar, wenn ich wieder arbeite.

Auch Luxemburg. Ebenfalls eines der lohnendsten und abwechslungsreichsten Länder für einen Kurztrip.

Frankreich macht mir den Einstieg schwer. Viel Verkehr, viel Industrie, viel Regen und auch Schneeregen. Eigentlich regnet es konstant bei Eiseskälte bis ich im Süden bin. Die Flüsse, die ich auf meinem Weg durch Frankreich überquere, haben alle Hochwasser. Auf den Feldern und Wiesen stehen ganze Seen.

Ich fahre bis zum Abend und nehme dann einfach die nächstmögliche Stadt, um uns einen ruhigen, sicheren Schlafplatz zu suchen.

Langres.

Eine gute Wahl. Sieht fantastisch aus. Auf einem Hügel. Umgeben von einer hohen Stadtmauer, an deren Fuß sich ein hübsches Plätzchen für Balthasar findet.

Kurzer Abendspaziergang. Alles sehr nach meinem Geschmack. So stelle ich mir Frankreich vor. Ich komme an.

Wenn nur die blöde Kälte nicht wäre.

Am nächsten Morgen ist es noch viel usseliger. Es wäre ja echt zu schade, ohne Stadtbummel weiterzufahren und Finley muß ja sowieso Gassi.

Aber ganz ehrlich? Spaß macht das so nicht. Wir sind klitscheklatsche nass und total verfroren.

Kathedralenbesichtigung ist wenigstens trocken. Finley wartet im Vorraum.

Es ist wirklich eine sehenswerte alte, sehr französische Stadt. Wie schön muß es hier bei trockenen Plustemperaturen sein…

Es gibt viele Antiquitätenläden.

Mich interessieren die Details. Finley hat dafür wenig Verständnis. Ständig dieses in seinen Augen sinnlose Stehenbleiben  in Kälte und Schneeregen, nur um irgendwelche Türklopfer zu fotografieren.

Er interessiert sich eher für einen kleinen, schnuckeligen Salon de the, flirtet schon mit der Betreiberin und führt mich ins Warme und Gutriechende. Ein Stuhl an der Heizung. Ein Café de Brulerie, Spezialität des Hauses, ein Gemisch aus Espresso, Schokolade und etwas, was ich nicht verstanden habe. Egal. Lecker. Wärmend.

So aufgewärmt, können wir noch etwas weiterstromern. Finley wie wär’s, laufen wir noch die ca. 3,5 km Stadtmauer entlang? Man hätte bestimmt eine tolle Aussicht, wenn es nicht so sehr regnen würde.

Finley schaut mich entsetzt an. Ihm steht klar der Sinn nach seinem Platz auf dem Lammfell in Balthasar. Ja, schon gut. Mir ist auch usselig. Vielleicht kommen wir noch mal bei anderem Wetter hierher. Lohnen würde es sich auf jeden Fall. Nicht nur wegen der Stadt, sondern auch der Umgebung. Langres ist umgeben von 4 Seen. Da kann man bestimmt wunderbar spazieren oder wandern.

Runter zum Parkplatz müssen wir nicht laufen. Es gibt einen Aufzug, der die Stadtmauer hinauf und hinab führt. Seeehr praktisch. Finley steigt anstandslos ein, auch wenn ihm das Glasding eigentlich nicht geheuer ist. Aber er ist zu allem bereit, wenn es nur endlich zurück zu Balthasar geht.

 

 

 

 

 

Ein Gedanke zu „Schneeregen in Langres“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert